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In den letzten Wochen habe ich in vielen Blogartikeln, unterschiedlichen Berichten, und Social Media Einträgen immer wieder folgende Überschrift gelesen:

40 Prozent aller Beschäftigten sind mit der Digitalisierung überfordert

Das mag durchaus sein und dies ist aus meiner Sicht auch ein sehr wichtiger Sachverhalt, den es zu klären gilt, aber wesentlich besorgniserregender finde ich einen anderen Wert, der ebenfalls als Ergebnis der Befragung zum DGB-Index Gute Arbeit 2022 ausgewertet wurde:

74% aller Befragten geben an, keinen Einfluss auf die Digitalisierung am eigenen Arbeitsplatz zu haben.

Und das, nachdem bzw. obwohl wir in Deutschland vor vielen Jahren die Digitale Transformation eingeläutet haben. Kann das wirklich sein?

Die Antwort ist so einfach wie auch erschreckend: Ja! 

Die Führungskultur in machen Unternehmen liegt, verzeihen Sie mir bitte, genau wie das deutsche Bildungssystem, annähernd 100 Jahre zurück. Wir vermitteln Autorität, begrüßen die Vertikale Kommunikation, also von oben nach unten und sehnen uns nach Führungskräften die von Zeit zu Zeit “so richtig auf den Putz hauen” können, wenn die Produktivität sinkt oder das große Ziel der “Digitalisierung” nicht erreicht wird . Aber ist es wirklich das, was wir im Zuge der digitalen Transformation benötigen? Bringt uns das wirklich weiter?

Bis zum Jahr 2030 werden 15 Mio. Menschen der Generation “Babyboomer”, geb. 1946-1964, in den wohlverdienten Ruhestand entsendet. Zeitgleich werden aber nur 8 Mio. Menschen den Weg ins Arbeitsleben antreten. Das bedeutet eine Differenz von 7 Mio. Menschen, welche uns für den Arbeitsprozess definitiv nicht mehr zur Verfügung stehen.

Um die digitale Transformation in Unternehmen, egal in welcher Branche, voranzutreiben, braucht es Menschlichkeit und KnowHow. Führungskräfte mit Enthusiasmus, Empathie, Mut, Verantwortungsbewusstsein,  Führungskräfte die es schaffen, Ihre Mitarbeiter zu begeistern und mitzunehmen! 

Es gibt viele Möglichkeiten, die wahrscheinlich effektivste Methode ist das Einbinden der Mitarbeiter in den laufenden Digitalisierungsprozess.

Welche Kompetenzen brauchen die Führungskräfte der Zukunft?

Führungskräfte brauchen eine Vielzahl neuer bzw. lang nicht mehr benötigte Kompetenzen um Ihre Mitarbeiter im Transformationsprozess zu begleiten bzw. Ihre Mitarbeiter mitzunehmen. Wenn Sie nach dem Lesen sagen, “ja aber das ist doch standard”, dann gebe ich Ihnen vollkommen recht, dass sollte es auch sein. Die Realität zeigt jedoch leider oft ein anderes Bild…

Empathie 

Führungskräfte brauchen Empathie, denn Sie müssen die Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale Ihrer Mitarbeiter kennen bzw. erkennen. 99% der Mitarbeiter können auf der Reise zur Digitalen Transformation mitgenommen werden, wenn Sie als Führungskraft Ihre Veränderungsprozesse gestalten.

Mut

Die Digitalisierung ist für viele von uns absolutes Neuland. Deshalb braucht es Führungskräfte mit Mut.

  • Mut, das Unmögliche möglich zu machen
  • Mut, neue Wege zu gehen
  • Mut, Ideen der Mitarbeiter umzusetzen und hinter den Mitarbeitern zu stehen
  • Mut, Dinge auszuprobieren auch wenn sie scheitern
 
Der letzte Punkt setzt voraus, dass wir auch die Fehlerkultur, vor allem in Deutschland, neu denken. Es gibt keine schlechten Menschen, aber es gibt schlechte Prozesse. 
 

„Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht.“ 

(Albert Einstein)

Lernfähigkeit

Seit der Vorstellung des ersten iPhones haben wir einen exponentiellen Lernbedarf in allen Bereichen. In ständig neuen Technologien, unterschiedlichsten Medien und wachsenden Anforderungen verlieren wir sehr schnell den Überblick. Hier brauchen wir Führungskräfte, welche die Bereitschaft und die Fähigkeit besitzen neue Anforderungen zu erkennen, sich neue Technologien anzueignen, sich eigenständig weiterzubilden, aus eigenen Fehlern zu lernen, Erfahrung zu sammeln und sich kontinuierlich weiterentwickeln. Diesen Prozess sollte aber natürlich auch der Arbeitgeber unterstützen!

Achtsamkeit

Führungskräfte, welche im schnelllebigen, sich ständig verändernden, digitalem Zeitalter ständig unter Strom stehen werden über kurz oder lang keine Führungskräfte mehr sein. Aus diesem Grund ist eine sehr wichtige Kompetenz für unsere Fach- und Führungskräfte Achtsamkeit. Achtsamkeit bedeutet, auf seinen Körper, Geist und Seele zu hören.

Um dies zu verdeutlichen, nehme als Beispiel gerne die Shaolin-Mönche. Vielleicht ein lustiger Vergleich, aber daran können wir es sehr schön erkennen. Shaolin Mönche erhalten Ihre Kraft, einen Körper aus Stahl oder auch die Wurfkraft, bei der eine Nadel durch eine 9mm dicke Glasscheibe geworfen wird, nur dann, wenn Körper, Geist und Seele im Einklang sind. Das gleiche gilt aber auch für unsere Fach- und Führungskräfte, denn nur wer im Einklang mit sich selbst ist, kann auf Dauer  Höchstleistungen erzielen. 

Die DGB-Befragung Gute Arbeit 2022 zeigt erneut, wie wichtig es ist, gute Führungskräfte im Unternehmen zu haben. Führungskräfte welche zuhören und es schaffen, Ihre Mitarbeiter in eine neue Arbeitswelt mitzunehmen.

Ihr 
Markus Bruckmeier

74% haben keinen Einfluss auf die Digitalisierung

Über den Autor

Markus Bruckmeier begleitet Unternehmen und Bildungsinstitute auf Ihrer Reise zur Aus- und Weiterbildung 4.0.

Seine Expertise hat Markus Bruckmeier aus über 23 Jahren Erfahrung in der Automobil-Zulieferindustrie, aus verschiedensten Projekten als E-Learning Autor, VR Trainer, DigitalCoach, Speaker und Dozent für Digitalisierung und Fertigungstechnik. 

Sie haben Fragen zum Artikeln, Anmerkungen oder möchten Markus Bruckmeier eine Anfrage senden, dann nutzen Sie gerne den folgenden Button:

Der DigitalCoach für Fach- und Führungskräfte

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